„Es ist ein großartiges Gefühl, wenn ein Patient, der morgens mit Atemnot und schlechten Blutwerten zu uns gebracht wurde, am Nachmittag schon wieder in deutlich besserer Verfassung ist.“ Krankenschwester Jennifer Liffers sagt dies im Vorbeigehen. Gerade hat sie den Sauerstoffgehalt am Beatmungsgerät einer Patientin auf der Station Intermediate Care korrigiert, und schon ist sie unterwegs auf dem Weg zur täglichen Teamsitzung. „Jenny“, wie sie von ihren Kollegen genannt wird, ist Energiemensch, Idealistin und „überzeugte Optimistin“. Sie liebt ihren Beruf im Krankenhaus. Auch den Druck, den er mit sich bringt: „Langeweile mag ich nicht.“
Die Fachkrankenschwester leitet das Team der interdisziplinären Intermediate Care am Hamburger Asklepios Klinikum Harburg. Dort werden Patienten behandelt, die mehr medizinische und pflegerische Versorgung benötigen, als auf der Normalstation möglich ist. „Diese Patienten gehören auch nicht auf die Intensivstation. Wir entlasten die oft raren Intensivplätze – was sich inzwischen sehr bewährt hat.“ Die meisten Patienten werden aus der Thorax-, Gefäß- und Herzchirurgie auf die IMC verlegt und bleiben, bis ihr Zustand stabil ist – meist nur einen Tag lang. „Wir überwachen die Vitalfunktionen der Patienten am Monitor, unterstützen die Atmung und stabilisieren – wenn nötig – den Kreislauf mit Medikamenten.“
Eine Pflegekraft in der Intermediate Care betreut nicht mehr als vier Patienten – etwa 2000 sind es pro Jahr im Asklepios Klinikum Harburg
Jennifer Liffers arbeitet in der Intermediate Care auf einer Dreiviertel-Stelle und nicht mehr im Schichtdienst. Sie will genügend Zeit für ihren sechsjährigen Sohn Levin haben. Bleibt da noch Zeit für ein Hobby? Jennifer Liffers lächelt – es sind gleich zwei: Joggen und Watson, ihr Pferd, mit dem sie „wunderbar entspannen kann“. Genauso wie auf ihrem Mountainbike, mit dem sie täglich die elf Kilometer zur Arbeit fährt: „Wenn ich nachmittags nach Hause fahre, kann ich abschalten und die Weite der Landschaft genießen. Ich freue mich dann wahnsinnig auf meinen Sohn.“ Noch so ein großartiges Gefühl!