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Bild: Burger
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Fleisch 2.0 – vegetarisch ist nicht immer gesund

Fleischersatz auf Pflanzenbasis ist in. Doch wie gesund und schmackhaft sind der US-Import „beyond burger“ und seine hiesigen vegetarischen und veganen Mitstreiter?

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Fleischverzicht

Was können fleischlose Alternativen wirklich?

Immer mehr Menschen in Deutschland wollen auf Fleisch verzichten – oder zumindest weniger davon essen. Besonders die junge Generation entwickelt seit Jahren ein größeres Ernährungsbewusstsein. Weitere Nahrung geben dem Trend zum Fleischverzicht Massentierhaltung und Klimadebatte. Vor allem wer Burger mag, muss umdenken. Seit einiger Zeit gibt es zunehmend fleischlose Alternativen.

Als der Discounter Lidl im Sommer erstmals in Deutschland „Beyond Burger“ als Aktionsware anbot, standen die Jünger des Fleischverzichts früh auf. Wer das Glück hatte, eines der wenigen Pakete des US-Imports zu ergattern, war meist begeistert: Biss, Aroma, Geschmack des Burgers erinnerten auch Fleischliebhaber an das gute alte fleischige Original.

Geschmacklich vielleicht ein Durchbruch – aber ist der vegane Burger aus Kalifornien auch gesünder als eine klassische Frikadelle? Der „Beyond Burger“ enthält kein Cholesterin – ein Vorteil der fleischlosen „Patties“, wie die flachen Bratlinge genannt werden. Denn Cholesterin erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer viel „rotes Fleisch“ isst, erhöht dem Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) zufolge womöglich sein Risiko für Darmkrebs. Zu „rotem Fleisch“ zählen Fleischerzeugnisse von Rind, Schaf, Ziege oder Schwein.

Tabelle: Nährwerte von Burgern mit und ohne Fleisch
Burger von „Beyond Meat“ & Co nur schwierig zu bekommen

Der Fettanteil des veganen, 113 Gramm schweren Burgers entspricht mit 22 Gramm etwa dem des Hackfleischbruders gleichen Gewichts. Mit 290 Kilokalorien sind beide nahezu identische Energielieferanten. Vitamine enthält der Fake-Burger nicht, und die Verarbeitung unter Dampf schadet den wenigen wertvollen Inhaltsstoffen. „Wenn dann noch die Zutatenliste so lang ist wie bei Beyond Meat, sollte man hellhörig werden“, sagt Dr. Matthias Riedl, Diabetologe, Ernährungsmediziner und Internist im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) medicum Hamburg. Ihm fielen beim US-Import unter anderem der hohe Fettgehalt, Stabilisatoren und Hefeextrakt als Geschmacksverstärker negativ auf.

Dessenungeachtet hält die gigantische Nachfrage nach den „Beyond Burgern“ und auch den fleischlosen Ersatzwürstchen desselben Herstellers an. In Deutschland sind „Beyond Meat“-Produkte beim Großhändler Metro zu haben, allerdings nur in homöopathischen Dosen, denn die Tiefkühlregale sind oft wie leergefegt. Beim Discounter Netto gehören die US-Patties zum ständigen Angebot, während sie bei Edeka nur in ausgewählten Filialen und manchmal als Aktionsware zu bekommen sind.

Für Farbe, Geschmack und das unvergleichlich saftige Gefühl im Mund sorgen Zusatzstoffe

Inzwischen gibt’s aber für Burger-Fans eine Reihe von Alternativen: Bei Lidl ersetzt der in Deutschland hergestellte „Next Level Burger“ als preiswerter Standard die teurere Aktionsware aus den USA. Aldi-Süd hat den „Wonder Burger“ im Programm. Hiesige Hersteller setzen als Fleischersatz auf heimische Hülsenfrüchte wie Lupinen, auch auf Champignons oder Soja. Doch weil Sojabohnen zum Beispiel kaum Eigengeschmack haben, muss der Grundstoff umfangreich verarbeitet werden. Der Weg von der Bohne zur Bulette ist lang, beim mehrmaligen Erhitzen, Kühlen oder Trocknen für eine fleischähnliche Konsistenz bleiben Vitamine und Mineralstoffe auf der Strecke.

Bild: Mann isst vegetarischen Burger
Auch vegane oder vegetarische Burger sind nicht unbedingt gesund

Für Farbe, Geschmack und das unvergleichlich saftige Gefühl im Mund wiederum sorgen Zusatzstoffe und eine intensive Verarbeitung. „Vegan“ beziehungsweise „vegetarisch“ bedeutet daher nicht „automatisch gesund“. Unter den Ersatzprodukten seien einige Fertigprodukte „mit teilweise hohem Zucker-, Salz- oder auch Fettgehalt“, sagt Antje Gahl, Ernährungswissenschaftlerin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Prinzipiell komme es auf das einzelne Produkt an. Ernährungsexperten empfehlen deshalb einen Blick auf die Zutatenliste. Ein genauer Check der lohnt sich.

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