Genau wie Chili regt Ingwer mit seinen Scharfstoffen den Stoffwechsel und die Durchblutung an. Schon dadurch kann der Körper Krankheitserregern mehr entgegengesetzt. Kommt es doch einmal zu einer Erkältung oder einem grippalen Infekt, profitiert der Körper von der antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung der scharfen Wurzel. Kein Wunder, hat man doch herausgefunden, dass Gingerol in Aufbau und Wirkung der Acetylsalicylsäure – bekannt als Aspirin – ähnelt. Diese Ähnlichkeit mit Aspirin erklärt auch die schmerzlindernde Wirkung: Ingwer-Extrakte werden bei der Behandlung von Rheuma und Muskelschmerzen eingesetzt.
Bei Verdauungsbeschwerden ist die asiatische Powerwurzel ebenfalls ein probates Mittel. Die enthaltenen Scharfstoffe beugen Blähungen und Verstopfung vor, beruhigen den Magen und kurbeln die Gallenproduktion an, so dass die Fettverdauung nach einem schweren Essen beschleunigt wird. Aus demselben Grund regt eine Tasse Ingwertee vor dem Essen den Appetit an.
Wer unter Reiseübelkeit leidet, legt am besten etwas Ingwer ins Handgepäck. Alle 4 Stunden ein Stückchen davon zu essen, hilft auf langen Reisen gegen das flaue Gefühl im Magen und mindert den Brechreiz. Selbst unter Matrosen gilt das Kauen von Ingwer als Hausrezept gegen Seekrankheit. Vorsicht geboten ist allerdings für Schwangere, da durch den Genuss von Ingwer vorzeitige Wehen ausgelöst werden könnten. Für junge Mütter, die ihr Kind stillen, ist Ingwer tabu, denn seine Scharfstoffe werden von Säuglingen nicht vertragen. Auch Personen mit Gallensteinen oder zu hohem Blutdruck sollten mit dem Arzt Rücksprache halten, ob sie Ingwer ohne Bedenken essen können.