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Bild: Familie mit zwei Kindern auf dem Sofa
Familiengesundheit. HPV-Impfung.

HPV – Eine Impfung schützt!

Was ist eigentlich HPV? Und wie kann man sich effektiv schützen? Wir liefern die Antworten auf diese und andere Fragen.

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Prävention für Mädchen und Jungen

Mehr als 80 % aller sexuell aktiven Mensch machen im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit den Humanen Papillomviren durch. Bei den meisten bleibt diese Infektion unentdeckt und heilt selbstständig aus.

Jedoch kann es bei einer Ansteckung auch zur Bildung von Anogenitalwarzen und HPV-bedingten Krebserkrankungen kommen. Wir haben mit Prof. Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der Urologie an der Asklepios Klinik Altona darüber gesprochen, warum eine Impfung sowohl für Mädchen als auch Jungen sinnvoll und wichtig ist.

Bild: Viren
Was ist HPV?

Humane Papillomviren (HPV) sind sehr weit verbreitete Viren. Sie gehören zur Gruppe der DNA-Viren, das heißt, sie besitzen eine eigene DNA und nutzen die Zellen ihres Wirts, um die eigene DNA zu reproduzieren. Humane Papillomviren benötigen zur Vermehrung menschliche Haut- und Schleimhautzellen. Bislang wurden weit über 200 verschiedene Typen von HP-Viren identifiziert.

Ungefähr 40 davon sind genitale HPV-Typen, die sowohl von Männern als auch Frauen unter anderem durch sexuellen Kontakt übertragen werden. 

Eine Infektion mit HP-Viren kann bei Männern und Frauen gleichermaßen verschiedene Erkrankungen hervorrufen, wie zum Beispiel Anogentialwarzen, aber auch HPV-bedingten Krebs.

Prof. Dr. med. Christian Wülfing Chefarzt der Urologie, Asklepios Klinik Altona

Bild: Jugendliche sitzen zusammen
Welche Erkrankungen werden von HP-Viren ausgelöst?

Infiziert man sich mit einem HP-Virus, kann es harmlose Folgeerkrankungen auslösen, wie zum Beispiel Warzen an den Händen oder auch im Genitalbereich, z. B. Feigwarzen. Je nach Virustyp verläuft eine Infektion aber auch ganz ohne Auswirkungen und spürbare Symptome, oftmals sogar vollkommen unbemerkt. Bei den meisten Menschen heilt eine Infektion mit einem der HP-Virustypen in ca. 12 Monaten von alleine aus, da ein gesundes Immunsystem in der Lage ist, die Viren selbstständig zu bekämpfen.

Einige der HPV-Typen begünstigen jedoch Zellveränderungen, die Tumore entstehen lassen. Die genannten unterschiedlichen HPV-Typen werden je nach Risikofaktor in zwei Gruppen unterteilt. Bei den Niedrigrisiko-Typen besteht nur eine sehr geringe Gefahr, infolge der Infektion an Krebs zu erkranken. Dagegen ist bei Hochrisiko-Typen die Wahrscheinlichkeit einer bösartigen Zellveränderung entsprechend gesteigert. Eine der am häufigsten verursachten Tumorerkrankungen ist der Gebärmutterhalskrebs.

Deshalb wird bei Frauen im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge durch den Gynäkologen auch ein sogenannter Pap-Test durchgeführt. Dabei wird ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals genommen und im Labor auf veränderte Zellen untersucht. Ein HPV-Infektion und auch die Vorstufen zum Gebärmutterhalskrebs lassen sich so frühzeitig entdecken. Diese regelmäßige Routineuntersuchung gibt es für Männer jedoch nicht, die sich ebenfalls mit den HP-Viren anstecken und in der Folge zum Beispiel an Krebs im Mund- und Rachenraum, am Penis oder im Analbereich erkranken können.

Bild: Füße im Bett
Wie steckt man sich mit HPV an?

Im Allgemeinen ist für eine HPV-Infektion ein direkter Haut- bzw. Schleimhautkontakt nötig. Die genitalen HPV-Typen werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Dabei muss es nicht unbedingt zum Geschlechtsverkehr kommen, auch ein intensiver intimer Hautkontakt oder der direkte Kontakt der Mundschleimhaut mit bereits infizierten Stellen im Genitalbereich kann zu einer Ansteckung führen.  Aus diesem Grund bieten Kondome auch nur einen begrenzten Schutz vor einer Ansteckung mit HPV.

Wann und durch wen die Ansteckung erfolgt ist, lässt sich dabei im Nachhinein unmöglich nachvollziehen, da bereits beim ersten Geschlechtsverkehr theoretisch eine Ansteckung möglich ist. Da es so viele verschiedene Typen von HP-Viren gibt, ist eine erneute Ansteckung nach einer bereits ausgeheilten HP-Infektion nicht ausgeschlossen. Den einzig wirksamen Schutz bietet daher eine frühzeitige Impfung.

Grafik: 80 Prozent

HPV  - Daten und Fakten auf einen Blick

  • Mehr als 80 % aller Menschen machen im Laufe Ihres Lebens eine HPV-Infektion durch
  • Rund 50% aller infektionsbedingten Krebserkrankungen können auf eine Infektion mit HP-Viren zurückgeführt werden
  • Fast 8000 Männer und Frauen erkranken jedes Jahr an HPV-bedingtem Krebs
  • Bis heute sind ca. 200 verschiedene HPV-Typen bekannt, ungefähr 40 davon sind genitale HPV-Typen und werden sexuell übertragen
Nur eine Impfung bietet Mädchen und Jungen einen zuverlässigen Schutz vor einer Infektion mit HP-Viren und deren Folgeerkrankungen.

Prof. Dr. med. Christian Wülfing

Grafik: Impfung

Vorteile der HPV-Impfung

  • Eine Impfung kann mehr als 90 % der Genitalwarzen und der HPV-bedingten Krebsarten verhindern
  • Der Impfstoff ist sehr gut verträglich und hochwirksam
  • Die Impfung ist der einzig effektive Schutz vor einer HPV-Infektion für Jungen und Mädchen
  • Die Impfung kann schnell und unkompliziert durchgeführt werden
  • Mit einer frühzeitigen HPV-Impfung kann ein langanhaltender Schutz erzielt werden
  • Eine hohe Impfquote kann die Verbreitung von HPV effektiv eindämmen
Bild: Impfstoff und Spritze
Wie schützt man sich vor einer HPV-Infektion?

Idealerweise stärkt man zunächst das eigene Immunsystem, indem man einen gesunden Lebensstil pflegt und sich gesund ernährt. Dadurch ist es selbstständig in der Lage, die Viren im Körper abzuwehren und zu bekämpfen. Doch man kann noch mehr tun, um sich zu schützen.

Auch wenn sie keinen 100%igen Schutz vor einer HPV-Infektion bieten, ist die Verwendung von Kondomen generell eine wichtige Schutzmaßnahme. Sie senken das Risiko einer HPV-Infektion und schützen zudem zuverlässig vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, wie zum Beispiel HIV, Hepatitis, Tripper oder Syphilis.

Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist jedoch, wie bereits erwähnt, die HPV-Impfung. Der derzeit verwendete Wirkstoff schützt vor einer Ansteckung mit neun der verschiedenen HPV-Typen, unter anderem vor den Hochrisiko-Typen HPV 16 und HPV 18. Darüber hinaus beugt die Impfung der Entstehung von ca. 90 % der Genitalwarzen vor. 

Seit 2018 wird die HPV-Impfung von der ständigen Impfkommission auch für Jungen empfohlen, da sie nicht nur Überträger der Viren sind, sondern auch an HPV-bedingtem Krebs erkranken können.“

Prof. Dr. med. Christian Wülfing

Bild: Mutter mit Söhnen auf dem Sofa
Wann  und für wen ist eine Impfung sinnvoll?

Mädchen und auch Jungen sollten bereits früh und idealerweise noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Hierbei werden zwei Einzelimpfungen im Abstand von sechs Monaten durchgeführt.

Eine Impfung ist aber auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich. Ab dem Alter von 15 Jahren müssen jedoch drei Impfungen verabreicht werden, um einen vollständigen Impfschutz zu erzielen.  Ein Nachholen der Impfung wird bis spätestens zum 17. Lebensjahr empfohlen, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Impfreaktion und auch das Immungedächtnis des Körpers ab.

Bis zum 18 Lebensjahr werden die Kosten durch die Krankenkasse übernommen. Die Impfung wird durch den behandelnden Kinder- und Jugendarzt, einen Urologen oder einen Gynäkologen durchgeführt. Für Jungen und Mädchen gibt es bei den jeweiligen Fachärzten spezielle Sprechstunden, in denen man sich ausführlich beraten lassen kann.

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Weitere Informationen rund um das Thema HPV und die Impfung für Jungen finden Sie unter hpv-portal.de

 

Wenn Sie eine urologische Beratung oder medizinische Hilfe benötigen, wenden Sie sich vertrauensvoll an die Urologie der Asklepios Klinik Altona oder kontaktieren Sie eine Klinik in Ihrer Nähe.