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Bild: Frau mit Kissen und Schlafmaske
Frühjahrsmüdigkeit. Fit in den Frühling.

Muntermacher-Tipps für den Frühling

Dass sich viele von uns im Frühling müde fühlen, ist ganz normal. Doch anstatt die Frühjahrsmüdigkeit nur „wegzuschlafen“, können Sie jetzt auch aktiv werden. Wir zeigen Ihnen, wie.

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Bei den Frühlingsgefühlen liegt die Müdigkeit weit vorn

Den ganzen Winter über haben wir uns darauf gefreut und nun ist es soweit: Es wird wieder grün, die Natur erwacht zu neuem Leben. Und wir? Jeder zweite Mensch würde sich insbesondere im Frühjahr nach dem Aufstehen am liebsten gleich wieder ins Bett verkriechen. Die ersten zarten Blüten, die ersten Schmetterlinge entlocken vielen Menschen dann eigentlich nur ein Gähnen.

Zum Glück muss das aber nicht so sein. Es gibt so einfache wie auch wirksame Methoden, mit denen Sie die Frühjahrsmüdigkeit locker überwinden. Also – raus aus dem Leistungstief, rein in den Frühling!

Bild: Frau im Bett mit Wecker
Was macht eigentlich im Frühling so müde?

Es erscheint fast ein wenig paradox, dass die Frühjahrsmüdigkeit ausgerechnet an den ersten warmen Tagen im Jahr zuschlägt. Die Natur erwacht, und wir möchten uns umdrehen und weiterschlafen. Manche leiden sogar unter Kopfschmerzen, Schwindel oder einer leichten Frühjahrsdepression. Aber warum ist das so?

Ganz einfach ausgedrückt deshalb, weil unser Körper nicht so schnell mit dem Wechsel der Jahreszeiten mithalten kann. Eine ganz wichtige Ursache für die Müdigkeit ist unser Hormonhaushalt, der u. a. vom Tageslicht beeinflusst wird. Im Winter wird das Schlafhormon Melatonin vermehrt gebildet, da es morgens erst spät hell und abends früh wieder dunkel wird. Deshalb schläft der Mensch auch im Winter durchschnittlich 20-45 Minuten länger, er befindet sich sozusagen im Winterschlafmodus.

Um wach und aktiv zu sein, benötigen wir hingegen das „Gute-Laune-Hormon“ Serotonin. Auch die Bildung von Serotonin wird über das Tageslicht gesteuert. Kein Wunder also, dass nach den langen lichtarmen Wintermonaten die Serotoninproduktion quasi auf Sparflamme läuft. Im Frühling, wenn die Tage länger und wärmer werden, steigt hingegen die Produktion von Serotonin wieder an und wir werden aktiver. Die Produktion von Melatonin wird gedrosselt und wir schlafen weniger lange und tief. Diese Umstellung des Hormonsystems des Körpers macht und besonders müde.

Bild: Baum im Regen mit Sonnenschein
Wetter und Ernährung begünstigen Frühjahrsmüdigkeit

Zusätzlich spielt das Wetter eine wichtige Rolle. Der März ist oft noch trübe, der April ist für seine Launen geradezu berüchtigt. Die häufigen Wetterumschwünge mit ihrem Wechsel zwischen warm und kalt, Sonne und Regen belasten den Kreislauf besonders älterer oder ohnehin schon wetterfühliger Menschen. Denn wenn die Temperaturen steigen, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt.

Das erklärt den Schwindel, der die Frühjahrsmüdigkeit häufig begleitet. Dass man dann lieber auf dem Sofa liegen bleibt, ist verständlich, verstärkt die Symptome aber nur. Der Kreislauf kommt einfach nicht in Schwung. Ein weiterer Aspekt, warum es zur Frühjahrsmüdigkeit kommt, ist die Ernährung. In den kalten Herbst- und Wintermonaten hat man einerseits Appetit auf deftige, gehaltvolle Speisen.

Andererseits ist die Auswahl und Vielfalt an Gemüse und Obst in der kalten Jahreszeit reduziert. Daraus folgt eine fettreichere Ernährung mit deutlich erhöhtem Fleischanteil und somit eine reduzierte Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen wie Vitamin D, Zink und Magnesium.

Als Folge hat man weniger Schwung, es fehlt an Energie. Die erhöhte Produktion von Serotonin lässt uns aber trotzdem wieder aktiver werden und der Bedarf an Nährstoffen steigt. Kein Wunder also, wenn der Körper dann mal schlappmacht. Die Ursache für Frühjahrsmüdigkeit liegt also auf der Hand: Unsere biologische Uhr muss sich erst einmal auf die hellere, wärmere Jahreszeit umstellen und den Energiebedarf anpassen. Zum Glück dauert diese Phase nur etwa zwei bis vier Wochen an, dann ist das innere Gleichgewicht wiederhergestellt. Sie können ihren Körper aber auch bei der Umstellung unterstützen und die Frühjahrsmüdigkeit wirksam in Schach halten.

Bild: Frau macht draußen Sport
Bewegung ist im Frühjahr das A&O

Es ist eine Frage der Einstellung: Statt der Müdigkeit und Erschöpfung nachzugeben, sollte man dem Formtief aktiv entgegentreten. Also – raus aus dem Bett, runter vom Sofa und in Bewegung kommen. Und das möglichst an der frischen Luft, denn das Tageslicht hilft dem Körper dabei, sich auf den Frühling umzustellen. Spaziergänge, Walking und Radfahren kurbeln nicht nur den Hormonhaushalt, sondern auch den Kreislauf an und regeln den Blutdruck. Auch eine kleine aktive Einheit vor dem weit geöffneten Fenster oder auf dem Balkon kann schon dabei helfen, wieder in Schwung zu kommen. 

Ob Sie gleich nach dem Aufstehen, in der Mittagspause oder am Nachmittag aktiv sind, spielt dabei keine Rolle. Je mehr Sie sich bewegen, desto eher kommt Ihr neurobiologischer Haushalt wieder in die Balance und desto schneller ist die Frühjahrsmüdigkeit überwunden. 

Bild: Frau atmet durch im Sonnenschein
Jetzt aber ab nach draußen

Damit jetzt wieder mehr Serotonin produziert wird, ist Licht extrem wichtig. Über die Netzhaut nimmt der Körper das helle Sonnenlicht wahr, reduziert die Melatoninproduktion und beginnt mehr Serotonin herzustellen. Ein kurzes Bad in der Frühlingssonne vertreibt also die Müdigkeit, sorgt für gute Laune und Glücksgefühle.

Und selbst wenn die Sonne nicht scheint – auch bei bedecktem Himmel oder Niederschlag reagiert der Mensch auf das Tageslicht und bringt seine biologische Uhr wieder in den richtigen Takt. Tanken Sie vor allem nach dem Aufstehen viel Licht an der frischen Luft. Das bringt Sie in Schwung und versorgt Ihre Zellen mit extra viel Sauerstoff für neue Energie.

Bild: Duschkopf
Den Kreislauf stärken

Auch wenn es nicht immer leichtfällt – beginnen Sie den Morgen am besten mit einer kalt-warmen Wechseldusche. Denn Wechselduschen trainieren genau wie Saunabesuche die Blutgefäße, bringen den Kreislauf in Schwung und härten das Immunsystem ab.

Auch Wassertreten nach Kneipp verbessert die Durchblutung und macht den Körper fit für Temperatur- und Wetterwechsel. Trotzdem sollten Sie sich nicht überfordern. Nach einem Morgen mit Wechseldusche, einem Tag mit Bewegung an der frischen Luft sollte auch einmal ein gemütlicher Abend mit einer schönen Tasse Tee auf dem Programm stehen.

Bild: Salat
Essen Sie sich frühlingsfit

Deftige Wintergerichte sollten Sie jetzt von der Speisekarte streichen, denn nach schwerem Essen mit viel Fett und Kohlenhydraten verlieren Sie noch mehr Antrieb. Stattdessen bereiten Sie sich leichte Mahlzeiten mit viel Gemüse und eiweißreichen Lebensmitteln wie Geflügel und Fisch zu. Sie liefern Ihnen wertvolle Nährstoffe, Vitamine und Energie, ohne die Verdauung zu sehr zu beanspruchen.

Frisches Obst und Gemüse unterstützen zudem die Stoffwechselprozesse und die Umstellung auf den Frühling. Kräuter wie Löwenzahn, Kresse, Petersilie und sogar junge Brennnesseln sind gesund und wirken aufmunternd bei einer Frühjahrsdepression. Achten Sie auch darauf, genug zu trinken. 1,5 bis 2 Liter Wasser und ungesüßter Frucht- oder Kräutertee wirken Müdigkeit und Konzentrationsstörungen entgegen.

Bild: Bett mit Buch, Tasse und Brille
Schlafen Sie gut

Es liegt natürlich auf der Hand: Bei Müdigkeit – auch bei der Frühjahrsmüdigkeit – hilft erholsamer Schlaf, um sich am nächsten Morgen fit und ausgeruht zu fühlen. Bereiten Sie sich mit einem schönen Entspannungsritual auf den Schlaf vor und vermeiden Sie auch positive Aufregung.

Das Schlafzimmer noch einmal zu lüften, ist auch immer gut. Wenn Sie keine helle Straßenbeleuchtung oder Lichtquellen wie Werbetafeln vor dem Fenster haben, lassen Sie die Vorhänge einfach mal offen. Zum Schlafen sollte es dunkel sein, aber wenn Sie von der Dämmerung draußen geweckt werden, hilft das ebenfalls Ihrem Körper bei der Umstellung auf den Frühling.

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