Schon jetzt können über die Brille Arztbriefe oder OP-Berichte diktiert werden. Sind die datenschutzrechtlichen Aspekte gesichert, lassen sich diese ebenso wie die Bilder auch zwischen verschiedenen Ärzten und Kliniken hin- und herschicken. Unter anderem seinen Kollegen Prof. Uwe Kehler, Chefarzt der Neurochirurgie in Altona, hat er bereits überzeugt, auch in der Viszeralchirurgie in der Asklepios Klinik Barmbek kommt die HoloLens-Brille in zwischen zum Einsatz.
„Diese Technik entwickelt sich ständig weiter, auch weil wir Anwender ständig neue Anregungen geben, und sie wird die medizinische Behandlung noch revolutionieren“, sagt Großterlinden und vergleicht die Entwicklung mit dem Handy. „Vor ein paar Jahren noch konnte man damit nur telefonieren, inzwischen sind es Hochleistungsrechner, mit denen man nicht nur filmen und fotografieren kann, sondern die einen neuen und sehr viel weiteren Blick auf die ganze Welt ermöglichen, denn Alltag längst verändert und richtig genutzt maßgeblich erleichtert haben.“
Und auch in der Telemedizin bietet die Mixed Reality ganz neue Möglichkeiten. Per Videoanruf kann sich dann ein Mediziner live in OPs einschalten, die am anderen Ende der Welt durchgeführt werden. Der angerufene Kollege bekommt dabei das exakte Sichtfeld des Operateurs übertragen, inklusive aller aktiven VSI Surgery Funktionen. Noch ist der Einsatz Zukunftsmusik – auch weil bislang nur auserwählte Kliniken in der ganzen Welt über die notwenige Ausstattung für die Holomedizin verfügen. „Ich bin schon sehr gespannt, diese Funktion das erste Mal einzusetzen“, sagt Prof. Großterlinden. „Das Wissen und die Expertise von Kolleginnen und Kollegen nutzen zu können, ohne dass sie vor Ort sein müssen, ist wegweisend für die Art, wie wir künftig operieren werden.“