Asklepios Kliniken
Bild: Symbolbild OP-Roboter
Robotik. Innovation. Da Vinci.

Der vierhändige Operateur

Robotergestützte Chirurgie rettet Organe und Funktionen

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Mehr Lebensqualität

Robotische Eingriffe sind eine der wichtigsten Innovationen der modernen Chirurgie. Doch keine Angst! Menschen werden von Menschen operiert. „Der Roboter potenziert lediglich das ärztliche Können“, erklären die Professoren Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der Urologie und Dr. Daniel Perez, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Hamburger Asklepios Klinik Altona.

Sie erläutern, wie das funktioniert und warum mit Hilfe der robotergestützten Technik häufiger Organe, Körperfunktionen und damit die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erhalten werden können.

Bild: Prof. Perez am da Vinci-OP-Roboter

„Ich habe unlängst einen jungen Mann operiert, Ende dreißig, Diagnose: tiefsitzendes Rektumkarzinom“, erzählt Allgemein- und Viszeralchirurg Professor Dr. Daniel Perez. „Das ist ein Krebsgeschwür, nur wenige Millimeter vom Darmausgang entfernt. Damit alle Krebszellen sicher vernichtet werden können, wird in der Regel auch der Schließmuskel entfernt und ein künstlicher Darmausgang angelegt“, so der erfahrene Operateur. Jeder kann sich vorstellen, was das bedeutet.  

Nicht so im Hamburger Asklepios Klinikum Altona. „Wir haben den DaVinci-Roboter eingesetzt“, erklärt der 48-jährige Chefarzt. „Damit konnte der Tumor so genau lokalisiert und präzise entfernt werden, dass wir den Schließmuskel erhalten konnten.“ Der junge Mann lebt wieder ein ganz normales Leben.

„Das ist der springende Punkt“, bestätigt Urologe Professor Dr. Christian Wülfing. „Im Vergleich zu herkömmlichen Eingriffen – den offenen und minimalinvasiven chirurgischen Verfahren ohne Robotereinsatz – erzielen wir mit der robotergestützten Schlüsselloch-Chirurgie qualitativ hochwertigere Ergebnisse.“ Heißt: „Wir erhalten Organe und Funktionen. Beispielsweise bei der Behandlung von Prostata-Krebs.“

Das Problem: Die Prostata ist von einer äußerst feinen Schicht aus enganliegenden Gefäß- und Nervenstrukturen umgeben, die für die Urinkontrolle und Erektionsfähigkeit verantwortlich sind. „Mit der Entfernung der Prostata gingen häufig auch diese Funktionen verloren“, so der 51-jährige Chirurg. Konsequenz: Jeder dritte bis fünfte Patient wurde nach der OP inkontinent entlassen. Auch hier kann die präzise einsetzbare Roboter-Technologie kleine Wunder vollbringen: „Mit Hilfe des DaVinci-Systems können wir häufig die feine Nerven- und Gefäßschicht unverletzt vom erkrankten Organ lösen. Als intakte Struktur kann sie weiter ihre Funktion im Körper des Patienten ausüben: Kontinenz und Potenz bleiben erhalten.“

Der Erhalt der Lebensqualität steht für beide Professoren gleichberechtigt neben dem operativen Erfolg. „Natürlich müssen wir sicherstellen, dass alle Krebszellen radikal entfernt werden“, so Professor Dr. Daniel Perez. „Zugleich aber dürfen wir nicht den Menschen und sein zukünftiges Leben aus dem Blick verlieren und ihn durch die Operation stärker beeinträchtigen als medizinisch notwendig.“  

Bild: OP mit dem da Vinci-OP-Roboter
Präzise, zitterfrei, gelenkig

Der Roboter kommt bei der minimalinvasiven Behandlung von schweren Krebserkrankungen wie Speiseröhren-, Nieren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen- oder Prostatakrebs zum Einsatz. Seine gelenkigen Arme und Hände erreichen schwer zugängliche und enge Körperregionen, in denen ein hohes Verletzungsrisiko besteht: Rektum, Prostata, Brustkorb oder Speiseröhre. Einer seiner vier Arme trägt eine Kamera, die übrigen drei werden mit den Instrumenten bestückt, die für die Operation notwendig sind. Alle vier werden über einen minimalinvasiven Schnitt in den Körper des Patienten oder der Patientin eingeführt. Der Operateur kann die erkrankte Körperregion gezielt ansteuern, mit der Kamera das Operationsfeld bis zu 15-fach vergrößern, die pinzettenartig arbeitenden Hände millimetergenau bewegen. „Sie funktionieren wie miniaturisierte Hände, die ich zitterfrei und um ein Vielfaches gelenkiger bedienen kann als meine eigenen“, erklärt Bauchchirurg Professor Dr. Daniel Perez. Ein weiterer Vorteil: „Ich muss mich mit niemandem absprechen, entsprechend kann es zu keinen Missverständnissen zwischen mir und den assistierenden Ärztinnen und Ärzten kommen. Ich kontrolliere jeden Schritt: Wenn ich etwas näher anschauen will, bewege ich einfach die Kamera darauf zu.“ Nicht zuletzt: „Während des gesamten Eingriffs sitzt man in einer ergonomisch optimalen Position, kann sich dadurch besser konzentrieren und ermüdungsfrei arbeiten.“ Ähnlich wie ein Computerspiel wird DaVinci am OP-Tisch über eine Konsole bedient. Bei Operationsdauern von bis zu acht Stunden eine wesentliche Unterstützung.  

Weniger Schmerzen, kleinere Narben, schnellere Genesung

Patientinnen und Patienten profitieren auf vielfältige Weise. Wie schnell sie sich von einer Operation erholen, hängt von der Dauer und Schwere eines Eingriffs ab. Da Vinci verkürzt die Zeit im OP in der Regel und damit die Belastung des Organismus. So etwa dauert eine der kompliziertesten Operationen der modernen Chirurgie, die Entfernung der Speiseröhre, nicht mehr vierzehn, sondern meist zwischen sechs bis sieben Stunden. Sie kann daher auch Menschen zugemutet werden, die älter und weniger belastbar sind. „Zuletzt haben wir einen 82-jährigen behandelt“, berichtet Professor Dr. Daniel Perez, „und nach sieben Tagen wieder nach Hause entlassen.“

Nicht zuletzt: Patienten und Patientinnen benötigen während der OP weniger Blutkonserven, nach der OP weniger Schmerzmittel und sie entwickeln seltener Komplikationen. Selbst in einem fortgeschrittenen Stadium kann eine Krebserkrankung noch erfolgreich behandelt werden, da die Metastasen über die präzise Bildgebung eindeutig lokalisiert, über die präzise einsetzbaren Hände radikal entfernt und lebensnotwendige Organe und Gefäße funktionstüchtig rekonstruiert werden können: der Harnleiter bei Prostata-Krebs, die Speiseröhre beim Speiseröhrenkrebs.

Bild: Prof. Wülfing am da Vinci
Ausschlaggebend ist die Erfahrung

Die Bedienung des DaVinci-Systems bedarf allerdings einiger Routine: „Es ist ein bisschen wie Autofahrenlernen“, vergleicht Professor Dr. Daniel Perez die Ausbildung an dem System. Zudem müssen Ärztinnen und Ärzte die minimalinvasive Chirurgie beherrschen. „Der Behandlungserfolg hängt nicht am System, sondern am Menschen“, ergänzt Professor Dr. Christian Wülfing. „Es ist der Arzt oder die Ärztin, die den Unterschied machen. DaVinci ist lediglich ein Hilfsmittel, das umso besser funktioniert, je erfahrener und talentierter der Mensch ist, der das System bedient.“

Als routiniert gilt, wer mindestens zwanzig Eingriffe pro Erkrankung absolviert hat, erfahren ist man nach hundert Eingriffen je Krankheitsbild. Abhängig von der Komplexität der Erkrankung, die die Dauer der Operation bestimmt, kann das System bis zu dreihundert Mal im Jahr eingesetzt werden.

Lieber drei, vier Tage auf DaVinci warten

Seit 2023 verfügt das Asklepios Klinikum Altona über ein zweites DaVinci-System. Die mehr als zwei Millionen Euro teure und knapp 1.000 Kilogramm schwere Investition steht dabei fachübergreifend allen Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachdisziplinen zur Verfügung: über die Urologie und Viszeralchirurgie hinaus etwa der Gynäkologie, HNO und Bauchchirurgie. Alle Patientinnen und Patienten, bei denen sein Einsatz medizinisch ratsam ist, können ihn in Anspruch nehmen. „Die Eingriffe werden von den Krankenkassen bezahlt“, erklärt Professor Dr. Christian Wülfing. Und rät Patienten und Patientinnen, in verantwortbaren Fällen auf eine Behandlung mit dem DaVinci-System zu warten. „Auch wenn bei einer Krebserkrankung die zeitnahe Behandlung entscheidend ist“, so der erfahrene Chirurg. „erzielen wir mit der DaVinci-Technologie ein so viel besseres Ergebnis, dass es mit Blick auf das weitere Leben ratsam sein kann, auf den passenden OP-Termin zu warten.“

Diese Wartezeit hat sich durch die Inbetriebnahme des zweiten DaVinci-Roboter-Systems radikal verkürzt: von mehreren Wochen auf wenige Tage.

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