Häufiges Argument: „Ich seh‘ doof aus!“
„Ein immer wiederkehrendes Argument ist die Eitelkeit“, weiß Professor Marquardt aus Gesprächen mit seinem Umfeld. „‘Der Helm zerstört meine Frisur!‘“ Andere behaupten, die Helmpflicht schrecke potenzielle Fahrradfahrer ab. Oder verleite dazu, besonders rasant zu fahren. Viele überschätzen sich nach dem Motto: ‚Mir passiert schon nichts! Ich passe auf mich auf.‘ „Alles Quatsch“, tadelt Professor Marquardt. „Neben Fußgängern sind Radfahrer die schwächsten Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Sie rennen und fahren selten jemanden um, sie werden angefahren und in Unfälle verwickelt. Das Fahrverhalten der anderen, insbesondere der Autofahrer, ist, was sie gefährdet.“ Er sei immer wieder fassungslos, wie leichtsinnig mit dem Unfallrisiko umgegangen wird. „Es ist einfach erwiesen, dass der Helm einen unfassbar großen Effekt darauf hat, ob ich eine leichte oder schwere Kopfverletzung davontrage. Er macht Unfälle nicht unwahrscheinlicher, aber schwerwiegende Verletzungen überlebbarer.“
Allen, die keinen Fahrradhelm aufsetzen, müsse klar sein: „Unfälle zerstören Leben. Nicht nur das eigene, auch das der Angehörigen und Liebsten. Menschen sterben daran oder sind für immer auf Pflege angewiesen. Jeder kann sich ausmalen, was das für ihn, seine Familie, berufliche Tätigkeit bedeutet. Wer keinen Helm trägt, handelt egoistisch.“ Am Ende entscheide ein Stück Hartschaumstoff über das verbleibende Maß an Lebensqualität.