Schleichender Prozess
Oft bleibt Osteoporose länger unbemerkt
„Gescheit ernähren, nicht rauchen und nicht so viel Alkohol, mäßig Sonne und viel Bewegung an der frischen Luft!“ Das ist die resolute Empfehlung von Frau Dr. med. Sonja Herzberg, Fachärztin für Orthopädie an der Asklepios Reha-Klinik Bad Abbach. „Ein 90-Jähriger wird nicht mehr die gleiche Knochendichte haben wie ein 20-Jähriger. Also müssen vor allem ältere Menschen etwas tun, damit die Knochen stabil bleiben.“
Ein ganzes Leben lang zehren unsere Knochen von der Zeit, in der sie aufgebaut wurden. Je gesünder die Ernährung in der Jugend und im Wachstum, umso stabiler sind sie während des gesamten Lebens. Gesunde Knochen sind eine permanente Baustelle: verletztes, beschädigtes oder abgestorbenes Gewebe wird abgetragen und ersetzt. „Bei einem Osteoporose-Patienten gerät dieses Gleichgewicht durcheinander“, erläutert Chefärztin Dr. Sonja Herzberg, die im niederbayrischen Bad Abbach in der Nähe von Regensburg das Asklepios Zentrum für orthopädische und rheumatologische Rehabilitation leitet. „Die aufbauenden Zellen kommen nicht mehr gegen die abbauenden Zellen an: Letztere fräsen dann richtige Löcher in die Knochen.“ Zu Beginn einer Osteoporose häufig in Wirbelsäule und Oberschenkelhälse. Der Befund wird oft erst im Zuge einer vorausgegangenen, so genannten osteoporotischen Fraktur deutlich: Im Röntgenbild erscheinen die betroffenen Knochen durchsichtiger als gesunde. Die Strahlen gehen leichter durch sie hindurch, fast wie durch Glas.