2. Ängste abbauen, Vertrauen schaffen
Angst ist ein schlechter Ratgeber. Das gilt auch und in besonderem Maße für die Rückengesundheit. Wer annimmt, eine bestimmte Haltung oder Übung sei schlecht für den Rücken, verfällt innerlich automatisch in einen Angstmodus, der dazu führt, dass sie oder er noch mehr verkrampft als ohnehin schon. Deshalb ist es entscheidend, dass man sich – nach einem Check durch den Arzt und bei der Diagnose „einfacher“ Verspannungen – von der Annahme und Sorge befreit, dass bestimmte Bewegungen Schmerzen verschlimmern oder den Rücken kaputt machen könnten. Das ist schlicht und ergreifend nicht der Fall. Im Gegenteil: Aktivität ist entscheidend, damit unsere Muskulatur durchblutet wird und Verspannungen gar nicht erst entstehen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Wir bieten Patient:innen, die unter starken Kreuzschmerzen leiden und sich teilweise äußerst eingeschränkt bewegen, an, in kleinen Teams Sitzvolleyball zu spielen. Dabei beobachten wir jedes Mal dasselbe Phänomen: Der Schmerz gerät ganz schnell in Vergessenheit. Die Patient:innen legen sich richtig ins Zeug, wollen gewinnen, praktizieren plötzlich Bewegungen, die sie für sich vorher ausgeschlossen hatten. Über die Erkenntnis dessen gewinnen sie wieder Vertrauen in ihren Körper und lernen: Ich kann mich viel besser und intensiver bewegen als angenommen – der erste Schritt in Richtung Aktivität und Genesung.