Vorausgesetzt, das Immunsystem des Patienten, der Patientin ist nicht zu sehr geschwächt. Sonst fällt der Hauptakteur zur Heilung aus.
Das ist richtig. Die mRNA-Methode setzt ein gut funktionierendes Immunsystem voraus. Bei einer Krebserkrankung ist der Gleichgewichtsprozess zwischen Zellabbau und -aufbau außer Kontrolle geraten. Tumorzellen können sich immerfort teilen, sie wachsen in gesundes Gewebe hinein, wandern in andere Körperteile aus. Sie sind sehr erfinderisch, wenn es darum geht, im menschlichen Körper zu überleben: Sie tarnen sich, verstecken sich, geben sich als ungefährlich aus. Das Immunsystem muss in der Lage sein, mit der Wandlungsfähigkeit und Anpassungsgeschwindigkeit der Tumore Schritt zu halten und stark genug sein, krankes Gewebe zu bekämpfen.
Für welche Patientinnen und Patienten kommt die Impfung demnach in Frage?
Da wir zur Kenntnis der speziellen Erbinformation der Tumorzellen diese benötigen, eignet sich diese spezielle Impfung nur für Menschen, die aktuell an Krebs erkrankt sind. Eine weitere Patientengruppe sind diejenigen, die von einer Krebserkrankung scheinbar geheilt sind, bei denen aber die DNA der Tumorzellen in ihrem Blut noch nachweisbar ist. Das heißt: mRNA-Impfstoffe können heilend (kurativ) und im begrenzten Sinnen vorbeugend (präventiv) eingesetzt werden – bei Patientinnen und Patienten, bei denen ein hohes Risiko für ein Rezidiv besteht. Sie eignen sich nicht zum Schutz gesunder Menschen vor Krebs.