Warum zu viel Zucker ungesund ist
Es steht außer Frage, wir konsumieren heutzutage schlicht und ergreifend zu viel Zucker. In fast allen verarbeiteten Lebensmitteln finden sich Zuckerzusätze in verschiedensten Varianten. Sogar in solchen, in denen man es nicht vermuten würde. Ob bei der Arbeit, Unterwegs oder Zuhause, schnell geht der Griff zum Snack zwischendurch, zum Schokoriegel oder zum belegten Brötchen. Die Folge ist: wir überschreiten so unbewusst die von der WHO empfohlene maximale Zuckermenge von durchschnittlich 25 g am Tag um ein Vielfaches. Langfristig steigt dadurch das Gewicht und somit werden Diabetes, die Bildung einer Fettleber und andere Erkrankungen begünstigt. Problematisch ist darüber hinaus der durch den zugeführten Zucker stark schwankende Blutzuckerspiegel, der unter anderem für Heißhungerattacken und plötzliche Müdigkeit verantwortlich ist. Zucker fördert zusätzlich Entzündungen im Körper, was sich oftmals durch ein schlechteres Hautbild und Pickel bemerkbar macht.
Ein entscheidender Faktor ist jedoch auch, dass der Zucker unser Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Die darauffolgende Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin löst in unserem Körper ein Wohlbefinden aus, weshalb es so schwerfällt, keinen Zucker mehr zu essen oder zumindest den Zuckerkonsum zu reduzieren.
Darum fällt der Zuckerverzicht so schwer
Grundsätzlich ist unser Körper auf raffinierten Zucker und Zuckerzusätze in der Nahrung überhaupt nicht angewiesen. Seinen Bedarf an Energie in Form von Glukose (Traubenzucker) generiert unser Körper aus den durch die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten. Darüber hinaus ist die Leber in der Lage, aus gespeichertem Glykogen bei Bedarf Glukose zu produzieren und diese ins Blut abzugeben, z. B. bei sportlicher oder anderer körperlicher Belastung. So reguliert der Körper seinen Blutzuckerspiegel selbstständig und hält diesen stabil.
Deshalb ist es auch prinzipiell erst einmal für den Stoffwechsel keine große Umstellung, wenn man den Zucker aus dem Speiseplan streicht. Die Herausforderung liegt viel mehr in der Umstellung der Gewohnheiten und dem Verzicht auf die durch den süßen Nährstoff verursachten Glücksmomente. Der Verzicht auf Zucker kann in der Anfangsphase sogar – abhängig von der vorher konsumierten Menge – zu regelrechten Entzugserscheinungen führen. Dies sind in der Regel Müdigkeit, Kopfschmerzen und auch Stimmungsschwankungen. Es ist deshalb sinnvoll, sich die positiven Auswirkungen des Zuckerverzichts bewusst zu machen und so die Umstellung zu erleichtern.